Bürger fürs Klima
Im Bürgerrat Klima entwickeln 160 ausgeloste Menschen Strategien für die deutschen Klimaziele.
Deutschland soll im Bürgerrat Klima in seiner ganzen Vielfalt abgebildet werden. Seine 160 Mitglieder repräsentieren die Bevölkerung nach Kriterien wie Alter, Geschlecht oder Bildungshintergrund. Zusammen fragen sie sich: Wie erreichen wir die klimapolitischen Ziele im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen? Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS) des Helmholtz-Zentrums Hereon, hat hohe Erwartungen an dieses Gremium.
Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident a. D. Horst Köhler nimmt am 26. April 2021 der erste bundesweite Bürgerrat Klima seine Arbeit auf. 160 zufällig ausgeloste Bürgerinnen und Bürger erarbeiten darin gemeinsam Empfehlungen für die deutsche Klimapolitik der nächsten Legislaturperiode. Die Mitglieder sollen ein „Mini-Deutschland“ repräsentieren. Das heißt, sie bilden das volle Spektrum der bundesdeutschen Bevölkerung ab, was etwa Alter, Geschlecht, Wohnort und Bildungsstand – und damit Einkommen – angeht. Bis zum 23. Juni diskutieren die Teilnehmenden in zwölf Sitzungen, wie die klimapolitischen Ziele im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen erreicht werden können.
GERICS-Direktorin Daniela Jacob: „Neue Impulse und Ideen.“
Daniela Jacob, Foto: Christian Schmid/Hereon
Die Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS) des Helmholtz-Zentrums Hereon, Daniela Jacob, ist Mitglied im wissenschaftlichen Kuratorium des Bürgerrats Klima. Das Kuratorium soll den Bürgerrat Klima durch wissenschaftliche Expertise unterstützen. Sie erwartet sich Fortschritte durch die Gründung des Rates. „Ich bin sehr gespannt auf die Ideen und Impulse aus dem Bürgerrat. Ganz bestimmt wird neuer Schwung in die Diskussionen zur Einhaltung der Pariser Klimaziele kommen“, sagt Daniela Jacob. Und sie fügt hinzu: „Und diesen Schwung brauchen wir auch dringend.“
Die Mitglieder des Bürgerrates Klima werden bei ihrer Arbeit durch führende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen beraten. Besondere Aufmerksamkeit erhalten die Themen Verkehr, Gebäude und Wärme sowie Energieerzeugung und Ernährung. Alle Ergebnisse des Gremiums werden Ende Juni abgestimmt und im Herbst allen Parteien des Deutschen Bundestages überreicht.
Ein international beliebtes Mittel
Derartige Bürgerräte sind inzwischen international beliebt. Unter anderem in Frankreich und Großbritannien gab es vergleichbare Gründungen. In Deutschland startet der erste Bürgerrat zum Thema Klima auf Empfehlung der Scientists for Future. Dessen Mitglieder diskutieren überparteilich und ergebnisoffen, was die Bürgerinnen und Bürger vorschlagen, um die Klimaziele in Deutschland zu erreichen. Dabei werden gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Kriterien berücksichtigt. Der neue Bürgerrat Klima wird durch Stiftungsgelder und Spenden finanziert.
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