Hitzewelle (Hitzeperiode)
Hitze wird im Allgemeinen als Ausdruck für ungewöhnlich hohe Temperaturen verwendet. Eine ungewöhnlich lange Phase von direkt aufeinanderfolgenden heißen Tagen bezeichnet man als Hitzewelle. Hierfür existiert jedoch keine allgemein gültige Definition, vielmehr unterscheiden sich Schwellenwerte und andere Rahmenbedingungen (Dauer, Luftfeuchtigkeit, Häufigkeit etc.) von Land zu Land, da regionale klimatische Unterschiede auch eine unterschiedliche Akklimatisierung mit sich bringen.
TINZ et al. (2008) sprechen von einer Hitzewelle in Deutschland, wenn an mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen Temperaturen über 30°C erreicht werden. Der Deutsche Wetterdienst gibt Hitzewarnungen bei gefühlten Temperaturen von 32°C (starke Wärmebelastung) und 38°C (extreme Wärmebelastung) heraus (http://www.wettergefahren.de). Hierbei sind auch die Luftfeuchte und die Windgeschwindigkeit berücksichtigt.
Tab. 26: Hitzewellen-Definitionen
Im EuroHEAT-Projekt, welches vom „WHO Regional Office for Europe“ koordiniert wurde, wird die Hitzewelle über statistische Werte definiert, wobei für mindestens zwei Tage die Höchst- und Mindesttemperaturen das 90. Perzentil der monatlichen Verteilung überschreiten muss (http://www.euro.who.int). Andere Definitionen benutzen als Schwellenwert das 95. Perzentil der Tagesmitteltemperaturen in einem definierten Kontrollzeitraum (z.B. 1961 bis 1990) (ANDERSON & BELL 2011
Vergleiche "Hitzewelle, Index"
Quellen (Stand: 31.07.12)
ANDERSON, G.B. & BELL, M.L. (2011): Heat Waves in the United States: Mortality Risk during Heat Waves and Effect Modification by Heat Wave Characteristics in 43 U.S. Communities. - Environ Health Perspect 119:210-218. http://dx.doi.org/10.1289/ehp.1002313
CUYPERS, D. (2008): Aktionsplan Hitzewellen und Ozonspitzen. - Föderaler Dienst Volksgesundheit, Sicherheit der Nahrungsmittelkette und Umwelt, 14 S. (http://www.dglive.be/PortalData/2/Resources/downloads/gesundheit/plan_HOP_DE.pdf)
FRICH, A.; L.V. ALEXANDER, P. DELLA-MARTA, B. GLEASON, M. HAYLOCK, A.M.G. KLEIN TANK & T. PETERSON (2002): Observed coherent changes in climatic extremes during the second half of the twentieth century. - Climate Research 19: 193–212. doi:10.3354/cr019193.
FEENSTRA, O. (2011) [Hrsg.]: Hitzeschutzplan Steiermark, 24 S.
HUYNEN, M.M.T.E.,MARTENS, P.,SCHRAM, D., WEIJENBERG, M.P. & KUNST, A.E. (2001): The Impact of Heat Waves and Cold Spells on Mortality Rates in the Dutch Population. - Environmental Health Perspectives • Vol..109, 5,463-470
KYSELY, J. (2004): Mortality and displaced mortality during heat waves in the Czech Republic. Int J Biometeorol (49): 91-97.
LOWE, D., KRISTIE, L.E. & FORSBERG, B. (2011): Heatwave Early Warning Systems and Adaptation Advice to Reduce Human Health Consequences of Heatwaves. - Int. J. Environ. Res. Public Health 2011, 8, 4623-4648; doi:10.3390/ijerph8124623
ROBERT KOCH-INSTITUT (Hrsg.), 11. Juni 2004/Nr.24, S. 189
TINZ, B., E. FREYDANK UND P. HUPFER (2008): Hitzeepisoden in Deutschland im 20. und 21. Jahrhundert, in: J. Lozán u.a.: Warnsignal Klima. Gesundheitsrisiken. Gefahren für Pflanzen, Tiere und Menschen, Hamburg, S. 141-148
Vergleiche "Hitzewelle, Index"
Zurück zum Inhaltsverzeichnis