Tropennacht, tropische Nacht
Unter einer Tropennacht versteht man in Zentraleuropa eine Nacht, in der die niedrigste Lufttemperatur in zwei Metern Höhe nicht unter 20°C fällt (http://eca.knmi.nl/). Tropennächte gelten als besonders belastend für alte oder körperlich geschwächte Personen (NORTH et al. 2007). Sie treten in Mitteleuropa jedoch selten auf. Im Zuge der Zunahme von Hitzewellen ist ihre Zahl aber steigend.
In Deutschland werden an den meisten DWD-Stationen im Mittel weniger als eine Tropennacht pro Jahr ermittelt. Den Spitzenplatz belegt die Station Berlin-Alexanderplatz mit durchschnittlich 5 Tropennächten pro Jahr (http://www.dwd.de). Während des Hitzesommers 2003 wurden dort 10 verzeichnet (DWD 2010). Deutscher Spitzenreiter 2003 war jedoch Kehl bei Straßburg, mit 21 Tropennächten.
Vor allem in den Städten entstehen immer häufiger Tropennächte, die sich durch die Hitze am Tag entwickeln. Die in den Hausmauern und versiegelten Straßen gespeicherte Wärme wird bei fallender Lufttemperatur wieder abgegeben (Wärmeinseleffekt), wodurch in den Abendstunden die Temperaturen zum Teil noch über denen am Tag liegen können. Erst gegen vier Uhr morgens sinkt die Temperatur dann wirklich ab, bleibt aber über den 20°C.
Quellen (Stand: 31.07.2012)
DWD (2010): Berlin im Klimawandel - Eine Untersuchung zum Bioklima. – Bericht Deutscher Wetterdienst, Abteilung Klima- und Umweltberatung 38 S.
North N., Kljun N., Kasser F., Heldstab J., Maibach M., Reutimann J., Guyer M. (2007): Klimaänderung in der Schweiz. Indikatoren zu Ursachen, Auswirkungen, Maßnahmen. Umwelt-Zustand Nr. 0728. Bundesamt für Umwelt, Bern. 77 S.
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